Die Geschichte des Klaviers

Das Klavier ist über viele Jahrhunderte eines der beliebtesten Musikinstrumente der Geschichte.
Seine Wurzeln entstanden im 15. und 16. Jahrhundert.

Die Vorläufer des Klaviers: Die Orgel (Vorform die Wasserorgel, 3. Jahrhundert vor Ch.)

Geschichte des Klaviers Die Vorläufer des Klaviers: Die Orgel ( Vorform die Wasserorgel,

Das Cembalo

Geschichte des Klaviers Das Cembalo eine Technische zeichnung

und das Klavichord.

Geschichte des Klaviers Das Klavichord in einer Technischen Zeichnung

Im 15. Jahrhundert etabliert sich das Cembalo. Es erzeugt über einen Federkiel, der über die festgespannte Saite rutscht seinen Ton.

Im Spätmittelalter kommt das Klavichord hinzu, ein kleines Tischinstrument, transportabel und von den Spielmöglichkeiten für ein akustisches Tasteninstrument einzigartig. Eine Tangente drückt die Saite an unterschiedlichen Saitenlängen ab. So entsteht die Tonleiter. Durch unterschiedlichen Druck der Taste kann die Tonhöhe leicht verändert werden. Ein Vibrieren in der Taste erzeugt ein Vibrato.

1709 erfindet der Cembalobauer Bartolomeo Christofori die Hammermechanik. Die Saiten werden mit Filz und Ledern bespannten Holzkernen, den Hammerköpfen angeschlagen. Wenn eine Saite mit einem Hammer angeschlagen wird, wird sie  aber automatisch wieder abgedämpft, da der Hammer vor der Saite „stehen“ bleibt.

Geschichte des Klaviers. Technische Zeichnung von der Funktionsweise eines Pianoforte.

Christofori findet heraus, dass wenn eine durch die Taste angetriebene Stoßzunge über einen Ledernacken rutscht , der Hammer auslöst, die Saite anschlägt und wieder zurückfällt. Das Pianoforte war entstanden. Ein Ton kann leise und laut gespielt werden.

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts verdrängt das Pianoforte Cembalo und Clavicord und verändert so maßgeblich die Geschichte.

Mit der steigenden Bedeutung des Bürgertums entwickelt das Klavier einmal mit einer komplexen, aufwändigen Mechanik eine sensible, ausdrucksvolle Spielart. Zum anderen wird durch den Einsatz von Grauguss für den Gussrahmen am Ende bis zu 20 Tonnen an Zug- und Druckkräften aufgefangen. Ein konzertanter orchesterähnlicher Klang macht so das Klavier zum Lieblingsinstrument des 19. Jahrhunderts. Durch die industrielle Massenfertigung ab 1870 werden die Pianoforti für das Bürgertum bezahlbar. Die vielfältigen Ausdrucksmöglichkeiten des neuen Tasteninstruments entsprechen dem Zeitgeist und so wird Hausmusik mit Klavier über 100 Jahre zu einem festen Bestandteil der Lebensformen des Bürgertums.

Allein in Berlin bauen über 200 Klavierbaufirmen um 1900 Klaviere, jeder will das beste Klavier herstellen, zahlreiche Medaillen  und Auszeichnungen verkünden die Erfolge des Herstellers auf Gussrahmen und Resonanzboden.

Der Klavierbau ist zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor geworden.

Das heutige Klavier ist absolut ausgereift und nennenswerte neue Entwicklungen sind nicht in Sicht.

Heute freuen sich die Klavierspieler (Flügelspieler) über die „Dynamik“ des Tons. Bei einem sehr guten Flügel verändert sich beim Spiel einer Taste die Klangfarbe über 20 mal. Wird der Ton leiser wird er in der Regel wärmer, wird er lauter aggressiver, brillanter. So klingt die selbe Komposition nie gleich. Das eigene Gefühl unmittelbar ausdrücken zu können macht sicherlich einen Großteil der Faszination dieses großartigen Musikinstruments aus.