Ein Klavier restaurieren – lohnt sich das?
Ein altes Klavier oder einen Flügel zu restaurieren lohnt sich meist nur, wenn es sich um ein wirklich hochwertiges Instrument handelt und der Erhaltungszustand nicht allzu schlecht ist. Ausschlaggebender Faktor kann natürlich auch sein, dass der Besitzer sehr daran hängt, weil zum Beispiel viele Erinnerungen mit dem Instrument verbunden sind.
Als nächstes ist die Frage zu klären, in welchen Zustand das Klavier versetzt werden soll. Soll man wieder darauf spielen können oder muss es lediglich dekorativ sein?
Was macht der Restaurator?
Der Umfang der Arbeiten hängt vom Erhaltungszustand des Klaviers ab. Eventuell müssen nur einige Teile ausgetauscht werden. Das Gehäuse, die Mechanik, die Tastatur – alle Teile werden gründlich überprüft. Es reicht nicht, zum Beispiel einen Riss im Gehäuse zu beseitigen. Der Restaurator muss immer die Akustik des Instruments im Blick behalten. In den vielen Fällen ist es notwendig, das Klavier oder den Flügel komplett auseinanderzubauen, defekte Teile zu reparieren oder zu ersetzen und es dann wieder neu aufzubauen.
Damit Sie den Restaurator verstehen: die wichtigsten Teile des Klaviers
Der Aufbau von Klavier (Pianino) und Flügel sind ähnlich, abgesehen davon, dass beim Klavier die Saiten senkrecht und beim Flügel waagerecht angeordnet sind. In dem Gehäuse mit dem hölzernen Resonanzboden befindet sich der Stimmstock, auf den der Gussrahmen geschraubt wird. Letzterer muss sehr robust sein, denn an ihm werden die Wirbel befestigt, an denen wiederum die Saiten montiert werden. Dafür, dass der Tastendruck auf die Saite übertragen wird, sorgt das komplizierte mechanische Spielwerk. Die meisten Klaviere haben 88 Tasten und zwei bis drei Pedale.
Dämpfer (Sordine, Sourdine, Moderator): verändert Klangfarbe, Klangqualität oder Lautstärke durch treten des linken Pedals
Gussrahmen: hält die gespannten Saiten
Klaviatur: alle Tasten des Klaviers, meist 88, davon 52 weiße Vorder- oder Untertasten und 36 schwarze Hinter- oder Obertasten
Pedale: rechtes Pedal (Forte- oder Dämpferpedal), linkes Pedal (Piano- oder Leisepedal), teilweise mittleres Pedal (lässt Ton weiterklingen)
Raste: tragende Element für den Resonanzboden
Resonanzboden: Fichtenholzplatte, die auf das Gehäuse geleimt wird; verstärkt die Schwingungen
Saiten: bestehen aus je zwei oder drei Gussstahldrähten
Spielwerk (auch Anschlagmechanik, Hammermechanik oder Klaviermechanik): Hebelkonstruktion aus Tasten, Federn, Zungen, Stößeln, Dämpfern und Hämmern, durch die der Tastendruck auf die Saiten übertragen wird.
Zarge: Seitenwand von Saiteninstrumenten